Wie alles begann.

Die ersten Kontakte zur Discothek kamen bereits während der Schulzeit bei der Durchführung der eigenen Klassenfeten. Damals aber noch nicht allein und mit aller Technik, die in der Schule zu finden war.

Das Interesse an Musik wurde bei mir eigentlich durch das Radio geweckt. Schon während der letzten Schuljahre wuchs meine Begeisterung für die "Beatles". Aber auch aktuelle Musik wurde gehört und auf Kassette mitgeschnitten. Was zur Folge hatte, das sich recht schnell ein umfangreiches Musikrepertoire angesammelt hat.

Nach der Schulzeit ging es weiter, immer im kleineren Rahmen. Die erste Technik wurde selbst gebaut. Hier möchte ich meinen Freund Ingo nicht vergessen, der viele Jahre mit mir gemeinsam diesem Hobby verbunden war.

Auf dem linken Bild sieht man uns bei einer Schuldiscothek im ehemaligen Zeichenraum (Raum 13) der Friedensschule in Dessau-Ziebigk. Anlaß dieser Veranstaltung war eine Faschingsdisco für die damalige Klasse 8a - in der auch meine Schwester war - mit der Klassenlehrerin Frau Zimmermann.

Aufgenommen im Februar 1983.

Im Frühjahr 1983 absolvierte Ingo den zu DDR-Zeiten nötigen Lehrgang zur Erlangung der staatlichen Spielerlaubnis für Schallplattenunterhalter (SPU). Als ich bei meinem damaligen Arbeitgeber deswegen vorsprach, man brauchte das Einverständnis vom Chef!, bekam ich eine ablehnende Antwort, wir waren gerade mitten in der Gesellenprüfung und da konnte ich dann also nicht mit teilnehmen.
Im Endergebnis durfte sich mein Freund Ingo dann "Staatlich geprüfter Disco-Techniker" nennen und war berechtigt, laut Vertrag 4,00 Mark der DDR pro Stunde zu kassieren.

Es folgten einige Veranstaltungen in der Gaststätte "Flora" und auch im "Sportheim Klein-Kühnau" wie man hier auch auf dem Foto sehen kann. Die technische Entwicklung ging langsam. Meistens wurden irgendwelche Geräte im Familien- und Freundeskreis geliehen, um dann wenigstens einigermaßen Musik machen zu können. Natürlich gehörte da dann irgendwann auch ein Stern-Recorder mit zur Ausstattung. Wenn man bedenkt, daß das gute Stück mal 1160,00 Mark gekostet hat, das war schon nicht wenig Geld.

Die Deko mit dem Schriftzug war aus blauem Stoff mit gelben Sternen drauf, der kam irgendwann mal mit ´nem Westpaket und war natürlich genau das Richtige für diese Zwecke. Die Buchstaben wurden mit Neonfarben aufgemalt und dann aufgebügelt.

Man sieht hier auch noch die allbekannte Schwarzwurzel (ein einfaches aber damals weit verbreitetes Mikrofon) und ein Mikrostativ Marke Eigenbau. Das Foto ist vom Dezember 1984.

Im Dezember 1985 sah die Technik schon ein wenig umfangreicher aus. Eigenbau-Boxen mit jeweils 12,5 W (Glaubt man heute kaum, das es sowas gab!) Ein Lichtschlauch mit Sofitten drin.

2 Disco 2000 Mischpulte, die waren sogar auf Stereobetrieb umgebaut und ein Spulentonbandgerät TESLA B 101 gehörten nun schon zur Ausstattung.

Auch diese Fotos entstanden im Sportheim von Kleinkühnau wo wir verschiedene Weihnachtsfeiern für die einzelnen Mannschaften durchführten.

Im Frühjahr 1986 besuchte ich dann den 40-Stunden-Lehrgang zur Erreichung der Spielerlaubnis für SPU im Kreiskabinet für Kultur-Arbeit im Klubhaus "Maxim Gorki" in Dessau. Leider ging es bei der abschließenden Prüfung ziemlich viel nach Nase und es durfte nur eine vorgegebene Prozentzahl an Neueinstufungen erreicht werden. Also bekam auch ich zuerst mal meine "Techniker-Pappe" (Siehe unteres Photo)

Dies ist Sie also, meine Techniker-Pappe von 1986. Wie man lesen kann, bekam ein Techniker 4,00 Mark der DDR zuerkannt. Der DJ in der Grundeinstufung "A" bekam 5,00 Mark, in der Mittelstufe "B" gab es dann 6,50 Markt, in der Oberstufe "C" 8,50 Markt und in der Sonderstufe "S" 10,50 Mark. Diese war dann auch Grundvoraussetzung für die "Profi-Pappe". Ja man liest hier richtig. In der DDR gab es anerkannte Profi-Disc-Jockey´s. Davon träumt man im vereinten Deutschland aber nur. Denn heut zu Tage ist der Beruf des Disc-Jockey´s nicht anerkannt. Geschweige denn, das es staatlich anerkannte Ausbildungsmöglichkeiten dafür gibt. Was zur Folge hat, das sich in Deutschland jeder hinstellen und sich als DJ betätigen kann, ob er nun fachlich was davon versteht oder nicht.

Das soll jetzt aber bitte keine Schelte sein gegen die vielen DJ´s, welche es als Hobby betrachten und vielleicht 2 - 3 Veranstaltungen im Quartal machen. Wir haben schließlich alle mal klein angefangen. Außerdem kann ja jeder froh sein, wenn er einen guten festen Job hat. Wenn dann die Liebe zur Musik so umgesetzt werden soll und kann, ok.
Aber leider gibt es in unserer Branche doch viele schwarze Schafe, welche mit Preisdumping den Kollegen, welche wirklich davon Leben müssen, die Gagen versauen und der Preiskampf wird dabei immer härter. Aber auch den "sparsamen" Veranstaltern sei ein Rat mit auf den Weg gegeben. Was hat man gespart, wenn man einen "DJ" auftreten lässt, der für 50 Euro Gage (für den ganzen Abend, nicht nur für 1 Stunde!) auflegt und damit die Gäste verscheucht und beim nächsten oder übernächsten Mal sind die Gäste nicht mehr da? Wer hat dann gespart? Man kann sich seinen Laden auch kaputt sparen.
Ich will hier nicht meckern, das muß jeder für sich entscheiden, aber wie heist es so schön: "Leben und Leben lassen".

Nun aber weiter in der Historie der "SPACE-DISCO" Dessau, wobei das gleich nicht mehr so ganz zutrifft denn es kam bei uns zu einem Zusammenschluß mit der Albatros-Discothek. Durch eine Anregung des Kreiskabinet für Kultur-Arbeit lernten sich mein Freund Ingo und ein DJ namens Cord Schubert kennen, bei einer Ersten gemeinsamen Veranstaltung im Kornhaus in Dessau kam auch ich mit an Bord. So ergab es sich, das wir zeitweilig mit 4 Mann unterwegs waren. Je nach Veranstaltungsgröße waren wir dann mit 2 Trabant und jeweils mit Hänger unterwegs. Das war manchmal schon recht abenteuerlich.

1987 ergab es sich, das wir ein erstes Engagement im "Restaurant am Museum" erhielten, dort hatten wir uns dann sehr schnell etabliert und in 10 Jahren bis 1997 wurden zahlreiche Veranstaltungen von uns durchgeführt. Teilweise in unterschiedlicher Besetzung, bei 4 Leuten waren da einige Kombinationen möglich. Hier sei auch unser vierter Mann namentlich erwähnt, Frank Goblet hieß er und gehörte mit zur Albatros-Discothek. Weitere Stationen waren der Thomas Müntzer Klub, der Saal vom Modell- und Formenbau Dessau, Kornhaus, Kulturhaus "Gaditz", ZAB-Sportheim ....

Durch den Dienstantritt bei der Armee ging dann die Sache irgendwann auch wieder auseinander. Die SPACE-DISCO erhielt im Herbst 1988 im Restaurant am Museum die Möglichkeit der erneuten Einstufung. "Rund um den Tanz" wurde eine thematische Veranstaltung durchgeführt und wir bekamen im Anschluß beide die Grundeinstufung "A". Somit konnten wir unabhängig weiter arbeiten. Dies geschah am 06.10.1988.

Wir spielten im selben Jahr dann auch Silvester im "RaM" und bei verschiedenen Spezialitäten-Abenden waren wir mit von der Party. Im Frühjahr 1989 hatte auch meine Frau Hannelore ihre Techniker-Pappe erzielt und somit waren wir zu dritt auf der Bühne.

Im Frühjahr 1989 kam es dann zu unserem 1. Gastspiel im Klubhaus "Maxim Gorki", sonst immer zur Jugenddisco als Gast hier im Hause, war es schon etwas Besonderes für uns, mal auf der Bühne zu stehen und nicht wie so oft davor zu tanzen. Man sieht hier auf dem rechten Photo natürlich auch eine gewisse technische Weiterentwicklung mit Scheinwerfern und Lichtschläuchen. Aber auch diese Gerätschaften waren Eigenbau und funktionieren zum Teil heute noch. Aus heutiger Sicht war das alles ziemlich abstrakt, aber es hat Spaß gemacht.

Auf dem linken Bild, welches bei einem Auftritt in Ragösen entstand, sieht man mal die komplette Anlage, bis auf 2 Boxen, die noch hinter dem schwarzen Vorhangstoff standen. In der Mitte am Bühnenboden stand eine UV-Lampe, eingebaut in einer Alu-Backform. Die Scheinwerfer oben waren mit Lampentauchlack gefärbt und ursprünglich für den Einsatz am LKW (L60) konzipiert. Der "Truss" an dem die Scheinwerfer befestigt waren, bestand aus 2 paralell montierten Zeltgestängen. Die Boxen links und rechts waren bestückt mit je 2 x 12,5 Watt Breitbandlautsprechern und je 2 x 8 Watt Hochtönern. Selbige Bestückung hatten die beiden anderen Boxen auch. Da die 12,5 Watt-Lautsprecher auf 20 Watt umgewickelt waren, hatten wir also sage und schreibe 2 x 80 Watt Ton stehen. Da kann man heute nur noch drüber schmunzeln, aber es hat funktioniert.

Hier sieht man mich nun kurz nach der Wiedervereinigung Deutschlands als Solist bei einer Veranstaltung in der Gaststätte "Zum Ziebigker" wo ich unter verschiedenen Betreibern des öfteren für Musik gesorgt habe. Mein erstes Eigenbau-Case war dann auch aus Teilen einer alten Rechneranlage entstanden und mit 2 CD-Playern der Marke "Grundig" und 2 Geracord Kassettendecks bestückt. Der Mixer war ein SA 2020 von Conrad. Die Geräte existieren auch heute noch (natürlich nicht mehr bei der Disco) und funktionieren noch. Die Minilichtanlage in der Ecke war eigentlich nur so als Effekt gedacht damit was blinkt. Mehr ging und war dort im Hause aus Platzgründen auch garnicht möglich. Der Unterbau für das Case entstand aus einem alten Bürodrehstuhlgestell.

Eine Weiterentwicklung der Technik ging natürlich auch an meiner Discothek nicht vorbei, obwohl man hier auf den Bildern nicht allzuviel davon sehen kann. Aber allein schon die Dekoration der Bühne ist es Wert, das ich diese Bilder hier mit ausstelle. Man brauchte fast eine Sonnenbrille um nicht geblendet zu werden.

Hier befinde ich mich im Saal der DVV, anläßlich der Jahresabschlußfeier der Dessauer Stadtwerke im Jahre 2002.

Beim Aufbauen am Vormittag hatte man mich gebeten, die Mitte der Bühne frei zu lassen weil dort eine Leinwand für Videoprojektion aufgebaut werden sollte, wo man im Rahmen der Veranstaltung einiges präsentieren wollte. Alles kein Problem, nur traf mich dann abends fast der Schlag als ich die Bühne wieder betrat. Anstatt der Leinwand war da diese monströse Deko, auf der einen Seite der Bühne meine Anlage, auf der anderen Seite die Tische für meine CD-Koffer. Ach ja und die Leinwand, die stand rechts unten neben der Bühne, genau vor meiner Lichtanlage, gaaaaaanz prima. Ich habe den Abend mit Sicherheit einige Meter auf der Bühne zurück gelegt um jedes mal an meine CD´s ran zu kommen.

 Auf einer Veranstaltung in einem Festzelt (kein schönes Foto!) sieht man mal in etwa die komplette Anlage, Stand 2004. Mit 2 x 800Watt Ton, 2,5 kW Licht und einigen Lichteffektgeräten kann man schon ein paar Veranstaltungen auch in etwas erweitertem Rahmen bewältigen.

Natürlich sind alle die hier gezeigten Fotos immer nur Momentaufnahmen und auch immer im Zusammenhang mit der jeweiligen Veranstaltung zu sehen. Aber wenn man das Foto von 1983 mit dem von 2004 vergleicht, kann man eigentlich garnicht denn es waren ganz andere Voraussetzungen, auch Rom wurde nicht an einem Tage erbaut.

Das Bild zur Rechten zeigt einen Teil der Anlage, Stand Ende 2005 mit meinem Neuerwerb, einer Nomadic-Bühnenrückwand. Damit kann man in wenigen Minuten einen ordentlichen Backround schaffen hinter dem man auch leicht das gesamte Leergut (Transportkisten) verschwinden lassen kann. Es wirkt doch gleich ein wenig Exclusiver. Das Auge isst ja bekanntlich mit. Bei bestimmten Veranstaltungen, wie hier zum Beispiel ein Tanzstunden-Abschlußball kommt diese Wand dann zum Einsatz und man hat den Rücken frei. (Höhe x Breite: 2,40 x 4,00 Meter im Halbrund.)
Vor der Veranstaltung
Stand August 2007 - Eine neue Tonanlage wurde angeschafft, bestehend aus 4 x KME Bässe á 500 W und dazu gehörend 2 Top's á 300 W. Damit hat sich optisch wieder einiges verbessert und leistungsmäßig stehen nun 2 x 1,3 kW zur Verfügung. Ich denke, Veranstaltungen bis 500 - 600 Personen kann man damit beschallen ohne es mit der Lautstärke zu übertreiben.
Die Anlage in der Frontale
Ein paar Sachen fehlen aber auf dem Foto (1 Nebelmaschine und 2 Lichteffekte)

Wird fortgesetzt!